Projekte der Medizinischen Physik / Ärzte
Roboter-gestützte Hochpräzisionsstrahlentherapie mit dem Brainlab VERO (TM) System: Evaluation innovativer Behandlungstechniken und Vergleich mit herkömmlichen Therapiesystemen (CyberKnife (TM), TomoTherapy (TM), Gantry-basierte LINACs)
Das Brainlab VERO System stellt die neueste Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Roboter-gestützten Hochpräzisionsstrahlentherapie dar. Hier erfolgt eine Verschmelzung verschiedener Technologieansätze, die sonst nur in unterschiedlichen Linearbeschleunigersystemen vorhanden sind: schwenkbare Ring-Gantry mit ebenfalls schwenkbarem Kollimator zur individuellen Strahlformung, Bildkontrolle durch on-board CT (oder ExacTrac Röntgenkontrolle) sowie kollimatorbasiertes ultraschnelles Tumortracking.
Die Zielstellung dieses Projektes ist in erster Linie der Ausbau der Hochpräzisionsstrahlentherapie mit der Akquisition von Drittmittelprojekten durch eine Verbundforschung von Medizinern, Physikern, Ingenieuren und Biologen.
Die geplanten Forschungsprojekte umfassen:
- physikalisch-technische Forschung (Evaluierung der Maschinenhardware und der technischen Umsetzung im Vergleich zur etablierten Linearbeschleunigertechnologie, Analyse der Planungssysteme und der Dosisberechnungsalgorithmen, Entwicklung bzw. Adaption vorhandener patientenbezogener Qualitätssicherung)
- Evaluation der klinischen Anwendungsmöglichkeiten (biologisch adaptierte Bestrahlungsplanung, Weiterentwicklung von Methoden der extrakraniellen Hochpräzisions-bestrahlung von z.B. beweglichen primären und sekundären Tumoren der Lunge und Leber)
- Strahlenbiologische und molekularbiologische Grundlagenforschung (in vitro und in vivo Risikoabschätzung der radiogenen Sekundärtumorrate, klinische Überprüfung des kardiovaskulären Risikos)
Weitere Informationen zu maschinenspezifischen Merkmalen des VERO-Beschleunigers finden Sie auf unserer Webseite.
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Personalisierte Abschätzung von Spätfolgen nach Strahlenexposition und Orientierungshilfe für Strahlenanwendungen in der Medizin (PASSOS)
Im Vorhaben PASSOS werden die Strahlenrisiken für Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen für verschiedene Therapie- und Diagnoseverfahren analysiert. Die zu entwickelnden Risikomodelle integrieren strahlenbiologische Erkenntnisse und individuelle Risikofaktoren in die Evaluierung epidemiologischer Daten und beinhalten eine Übertragung der Risikofunktionen auf deutsche Verhältnisse. Die Dosisverteilung verschiedener medizinischer Verfahren im gesamten Körper wird für verschiedene Patientengruppen berechnet. Basierend auf den Modellen und der Dosisverteilung wird eine Software zur Orientierungshilfe bei der personalisierten Auswahl von Strahlenanwendungen in der Medizin für Erkrankungen mit guter Prognose erstellt. Damit kann die Methode mit den geringsten langfristigen Gesundheitsrisiken ausgewählt werden.
Förderung durch: BMBF (FK: 02NUK026D)
Förderzeitraum: 01/2013 - 12/2016
Homepage: passos.helmholtz-muenchen.de